Japanischen Knöterich für immer loswerden

Japanischen Knöterich für immer loswerden

Welcher Standort ist geeignet?

In seiner Heimat wächst Japanischer Staudenknöterich häufig auf vulkanischen Aschefeldern. In Europa erstreckt sich der Lebensraum über Gebiete mit feuchtem Boden, wie entlang von Gewässern und gehölzfreien Uferzonen. Aber auch auf Ruderalflächen, am Straßenrand, entlang von Böschungen und Wäldern siedelt die Pflanze sich an. Gegenüber den Lichtverhältnissen ist der Japanknöterich flexibel eingestellt und wächst am sonnigen wie am schattigen Standort gleichermaßen exzessiv. Standfest ist die Staude ebenfalls, sodass windexponierte Lagen ihrem Ausbreitungswillen keinen Abbruch tun.

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Welche Erde braucht die Pflanze?

Die resolute Wuchskraft entwickelt Japanischer Knöterich in nahezu jeder Bodenbeschaffenheit. So gedeiht die Staude zwar überwiegend in nährstoffhaltiger, feuchter Erde; sie hat gleichwohl keine Hemmung, sich ebenso in trockenem, sandig-lehmigem Substrat anzusiedeln. Einzig in saurer Moorbeeterde und dauerhafter Staunässe werden Sie Japanknöterich kaum antreffen.

Wann ist Blütezeit?

Zu den unverkennbaren Kennzeichen eines Japanischen Knöterichs zählt die rein weiße Blüte. In der Zeit von August bis Oktober erheben sich die rispenartigen Blütenstände über den ledrigen, breit-eiförmigen Blättern.

Japanischer knoeterich im Topf

Eine Kultivierung im Topf birgt noch die geringste Gefahr, Opfer des vehementen Ausbreitungsdrangs eines Kamtschatka-Knöterichs zu werden. Wollen Sie das Experiment wagen, sollte der Kübel ein Volumen von mindestens 30 Litern aufweisen. Als Substrat ist jede handelsübliche Blumenerde auf Kompostbasis geeignet. Breiten Sie vor der Pflanzung eine Drainage aus Kies oder Tonscherben über dem Wasserablauf aus, denn Staunässe verträgt die Pflanze auf Dauer nicht. Das Pflegeprogramm beschränkt sich auf folgende Maßnahmen:

  • Regelmäßig gießen, wenn die Substratoberfläche antrocknet
  • Düngen ist nicht erforderlich bei jährlichem Umtopfen in frisches Substrat
  • Radikaler Rückschnitt im Herbst oder Spätwinter

Da Japanischer Knöterich selbst aus kleinsten Pflanzenteilen austreibt, sollte das Schnittgut nicht auf dem Kompost entsorgt werden. Gleich im Anschluss an den Rückschnitt ist der beste Zeitpunkt, die wüchsige Pflanze umzutopfen in einen größeren Kübel.

Ist Japanischer knoeterich giftig?

Als invasiver Neophyt bedroht Japanischer Knöterich Ökosysteme auf der ganzen Welt. Dessen ungeachtet geht von der Pflanze keine giftige Gefahr für Mensch und Tier aus. Im Gegenteil können die jungen Sprossen zubereitet werden wie Rhabarber oder Spargel. In der japanischen Heilkunst liefert die Wurzel eine Tinktur, die sich förderlich auf den Blutdruck auswirkt und einen zu hohen Cholesterinspiegel senken soll.

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An welchen Merkmalen ist Japanischer Knöterich zu identifizieren?

Während der Blütezeit von August bis Oktober ist Japanischer Knöterich gut zu erkennen an seinen weißen Rispenblüten, die durchaus hübsch anzusehen sind. Außerhalb der Blütezeit sind es die Blätter und Triebe, die als Erkennungsmerkmal dienen:

  • Ledrig-grüne, 12 bis 18 cm lange Blätter
  • Eiförmig zugespitzt und 8 bis 13 cm breit
  • Wechselständig angeordnet an hohlen, bis zu 300 cm langen Trieben
  • Knöterichtriebe erscheinen häufig rot überlaufen

Auf den Blattadern an den Unterseiten des Laubs befinden sich winzige Haare, die mit bloßem Auge kaum sichtbar sind. Streichen Sie mit dem Finger darüber, ist die Behaarung zumindest fühlbar. Nach der ersten frostigen Nacht sterben die oberirdischen Pflanzenteile innerhalb kurzer Zeit ab. Die gewaltigen Rhizome im Boden überstehen hingegen den Winter unbeschadet und treiben mit Beginn der folgenden Vegetationsperiode erneut mit Vehemenz aus.

Wie gelingt die mechanische Bekämpfung?

Haben Sie einen Japanischen Knöterich im Garten entdeckt, besteht unmittelbarer Handlungsbedarf. Im frühen Stadium verschaffen Ihnen folgende mechanischen Bekämpfungsmethoden noch gute Erfolgsaussichten, eine Invasion zu verhindern:

Ausbreitungsfläche 1 bis 4 Quadratmeter

Haben die Rhizome des Japanknöterichs erst eine kleine Fläche erobert, kommen Sie mit konsequentem Ausgraben und Ausreißen dem Invasoren bei. Achten Sie darauf, möglichst keine Wurzelstücke im Boden zu belassen. Gehen Sie so häufig mit dem Spaten oder der Spitzhacke ans Werk, bis sich kein Austrieb mehr blicken lässt.

Ausbreitungsfläche 4 bis 20 Quadratmeter

Besiedelt der Staudenknöterich bereits ein größeres Areal, kommen Sie mit Ausgraben nicht zum Ziel. Jetzt sollte die Pflanze von April bis Oktober/November alle 2-3 Wochen bodennah abgemäht werden. Reinigen Sie die Geräte anschließend gründlich, damit keine Pflanzenteile in andere Regionen des Gartens verschleppt werden. Erfahrungsgemäß erfordert diese Bekämpfungsmethode bis zu 5 Jahre Geduld.

Um die ausgegrabenen oder abgemähten Pflanzenteile fachgerecht zu entsorgen, wandern kleinere Mengen in den Hausmüll. Ein größeres Quantum an Rhizomen, Trieben und Blättern ist in der städtischen Kompostieranlage gut aufgehoben oder wird zur Verbrennung zum Biokraftwerk transportiert. Auf dem heimischen Kompost hat Kamtschatka-Knöterich nichts zu suchen.

Wie funktioniert die Bekämpfung mit schwarzer Folie?

Mithilfe einer stabilen, schwarzen Folie schneiden Sie Japanischen Knöterich vom Sonnenlicht ab. Da in erster Linie die Photosynthese zum Erliegen kommt, geht die Staude im Laufe der Zeit ein. Es ist freilich ein langer Geduldsfaden von 1 bis 2 Jahren erforderlich, um über den Invasoren zu triumphieren. So machen Sie es richtig:

  • Die gesamte Befallsfläche mit dicker, lichtundurchlässiger Folie abdecken
  • Die Ränder mindestens 150 cm über den sichtbaren Rand hinaus verlegen
  • Folien-Teilstücke 10-20 cm überlappend ausbreiten und im Boden fixieren

Auf diese Weise erzielen Sie zumindest eine erhebliche Schwächung des Bestandes, sodass im Anschluss das Ausgraben aller verbliebenen Rhizome beste Erfolgsaussichten verspricht.

Gibt es wirksame Herbizide gegen Japanischen Knöterich?

Die Anwendung chemischer Herbizide wird im privaten Zier- und Nutzgarten zunehmend kritisch bewertet. Zu groß sind die negativen Folgeerscheinungen für die umgebene Flora und Fauna. Erst wenn alle mechanischen Bekämpfungsmethoden gegen den Japanknöterich versagen, greifen Hobbygärtner zu diesem Mittel. Geeignete Präparate sind Breitbandherbizide, wie Roundup oder Glyphosat. Statt einer großflächigen Anwendung, hat sich die partielle Verabreichung des Mittels als sehr viel effektiver erwiesen. So gehen Sie dabei vor:

  • Von Juni bis September alle 4-6 Wochen gezielte Injektionen unmittelbar in die Stängel
  • Alternativ die Triebe und Rhizome mit dem Herbizid bepinseln
  • Nicht in der Nähe von Gewässern versprühen

Beste Wirksamkeit erzielt diese Bekämpfungsmethode unmittelbar nach einer Mahd. Eine Injektion gelingt ganz unkompliziert in den aufgeschnittenen Stängel, da dieser bei Japanknöterich hohl ist. Die Erfahrung hat gezeigt, dass im ersten Jahr bis zu 90 Prozent des Bestandes vernichtet werden. Allerdings ist eine weitere Anwendung im darauf folgenden Jahr unverzichtbar. Lassen Sie sich durch eine scheinbare Vernichtung vom Staudenknöterich nicht hinter Licht führen, sondern bleiben Sie in den Folgejahren auf der Hut.

Wie beuge ich invasivem Japanknöterich vor?

Eine wirksame Vorbeugung gegen Japanknöterich ist, die Staude erst gar nicht im Garten zu pflanzen. Die facettenreiche Pflanzenfamilie der Knöterichgewächse bietet ein großes Spektrum an schönen Arten und Sorten, die den Garten zieren, ohne ihn sich vollständig Untertan zu machen. Der aparte Kerzen-Knöterich zählt dazu, ebenso wie der majestätische Busch-Knöterich.

Legen Sie Ihren Garten auf einem Neubaugrundstück an, verwenden Sie keinen Erdaushub, der mit Rhizomstücken eines Japanischen Knöterichs verunreinigt sein könnte.

Ist Japanischer Knöterich essbar?

Plagen Sie sich mit Japanknöterich im Garten herum, sollten Sie dennoch nicht die Augen verschließen vor dessen Vorzügen. Blätter und Wurzeln von Staudenknöterich sind genießbar. Die jungen Triebe lassen sich zubereiten zu erfrischenden Salaten und ergeben aromatische Beilagen zu Fleisch oder Fisch. Gekocht verwandeln sich die Blätter in ein Gemüse, das an Spinat erinnert.

Graben Sie die Wurzeln nicht nur aus, um Kamtschatka-Knöterich zu vernichten. Geschält und in Salzwasser gekocht, schmecken sie wie Spargel. Aber Vorsicht bei der Entsorgung der ungekochten Pflanzenreste, denn diese gehören nicht auf den Kompost. Aus einem 1 cm kleinen Rhizomstück treibt die Pflanze munter wieder aus.